Malaysia 2022 – Tagesausflug nach Thailand

Mittwoch Morgen, die Sonne scheint und wir fahren auf eine wunderschöne Insel nach Thailand; so stellten wir uns den Start in den Tag vor. Doch es kam anders.

Strömender Regen, der anders als die letzten Tage, scheinbar nicht nach wenigen Minuten aufhörte. Der Grab-Fahrer der uns zum Bootsterminal fuhr sagte uns, dass es erfahrungsgemäß an solchen Tagen durchregnen würde. Da es zum Regen auch noch stark stürmte, machten wir uns etwas Sorgen um die Fährfahrt, da diese bestimmt sehr rau werden würde. Am Bootsterminal mussten wir zum Immigration Schalter, da wir ja das Land verlassen und in Thailand einreisen würden. Interessanterweise wurden alle Pässe nach der „Ausreise“ einbehalten, zwei deutsche sagten uns aber, dass sie das bereits gelesen hätten und es somit okay sei. Wir bekämen unsere Pässe in Thailand auf Ko Lipe wieder.

In der Fähre bestätigte sich unser ungutes Gefühl vom Morgen, es war ein starker Wellengang zu spüren. Ich bereitete schon mal eine Tüte so vor, dass ich sie im Notfall schnell greifen könnte. Die Überfahrt nach Ko Lipe soll ca. 60km weit sein und ungefähr eineinhalb Stunden dauern, nach etwa 40 Minuten Fahrt begannen viele Leute sich zu übergeben. Ingo und ich beteten, dass wir es irgendwie überstehen könnten und versuchten uns durchs Fenster immer am Horizont zu orientieren.

Geschafft! Die Orientierung am Horizont reichte scheinbar aus, um unseren Gleichgesichtssinn genug Orientierung zu geben. Wir liefen im Hafen von Ko Lipe ein und wurden von einem typisch Thailändischen Longtail-Boot an Land gefahren. Leider war es auch auf Ko Lipe stark bewölkt, regnerisch und windig. Wir mussten am Strand direkt in ein TukTuk-ähnliches Gefährt einsteigen und wurden zu einem kleinen Schalter direkt am Strand gefahren. Bei der 5 Minütigen Fahrt ist mir besonders aufgefallen, wie viel Müll überall herumgelegen hat. Im Vergleich dazu ist Malaysia überall wo wir waren wirklich erheblich aufgeräumter gewesen! Am Terminal der Insel angekommen, gaben sie uns nach einiger unnötiger Wartezeit dort schließlich unsere Pässe wieder und schickten uns 2 Minuten Fußweg den Strand entlang zum Immigration Office, wo wir offiziell ins Land einreisen sollten. Das war wirklich ein Immigration-Office der besonderen Art: ein Baucontainer mit einer Treppe davor, buchstäblich 2m vom Meer entfernt am Strand. Während den Minuten in denen wir dort anstanden, lief uns das Meerwasser bei manchen Wellen über die Füße. Verrückt!

Nachdem wir noch eine Gebühr von jeweils 200 Thailändischer Baht (etwa 5,50€) für den Marine-Park bezahlt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Zuerst fanden wir eine Unterkunft, die sehr schön aussah – kleine Bungalows direkt am Strand. Online lasen wir jedoch Kommentare, die dort auf Bettwanzen hindeuteten. Bloß nicht! Wir entschieden uns schließlich für das „Forra Diving Resort“ wo uns die Vermieterin Cami, eine Französin die mit ihrem Freund dort lebte, begrüßte. Wir entschieden uns für einen Bungalow mit Blick auf den Strand.

Cami bot uns an mit ihrer Tour am nächsten Moegen tauchen zu gehen. Zunächst wollte ich eigentlich nicht tauchen, da ich in der Zeit von Ingos Tauchgang auf der Insel fotografieren gehen wollte. Als wir aber die Insel während des Regens erkundigten, stellte sich schnell heraus, dass sie so klein ist, dass es nicht allzuviele fotografische Besonderheiten bot. Ich entschied mich also kurzerhand dazu, einen Schnuppertauchgang zu machen, während Ingo am nächsten Morgen seinen Fun Dive machen sollte.

Abends aßen wir in einem Thai Restaursnt, dass uns Cami empfohlen hatte. Pünktlich zum Anpfiff des WM Länderspiels Deutschland gegen Japan sicherten wir uns einen Platz in einer Sportsbar, wo wir uns noch mit einem Deutschen Paar unterhielten, die auf Weltreise waren. Da wir aber fit für den nächsten Tag sein wollten, gingen wir relativ früh ins Bett. Zum Glück gab es in unserem Bungalow Moskitonetze, denn dort waren wirklich verdammt viele Stechmücken!

Donnerstag Morgen sollten wir von einem Taxi abgeholt werden, um uns auf die andere Inselseite zur Tauchschule zu fahren. Als das „Taxi“ dann ankam, konnten wir bereits erahnen, dass das eine abenteuerliche Fahrt werden würde.

Der Roller, an dem einfach ein großer Beiwagen angeschweißt wurde, sah nicht besonders vertrauensvoll aus, vor allem war er vermutlich nicht dafür ausgelegt 3 Personen, inklusive zwei Europäer“ zu transportieren. Direkt um die Ecke fuhren wir auf einen steilen Berg zu, bei dem auch der Fahrer schon etwas skeptisch lachte und uns vermutlich mitteilte, dass wir eventuell ein paar Schritte laufen müssten. Genau so kam es dann auch: Mitten im Berg machte der Roller schlapp und das komplette Gespann begann zur Seite wegzurutschen. Wir sprangen ab und schoben etwas an, sodass der Roller schließlich den steilsten Punkt des Berges überwunden hatte und wir wieder aufsteigen konnten. Nach einigen spannenden Rutschpartien durch schlammige Wege machte der Fahrer kurz an einer Holzhütte sehr langsam und zeigte auf einen kleinen, süßen Hund, der vor der Hütte stand. Als der Hund offensichtlich voller Freunde auf uns zulief, verstanden wir, dass unser Fahrer wohl hier lebte und uns seinen Hund zeigte. Der kleine sprang kurzerhand auf unser Gefährt auf und begleitete uns für die restlichen Minuten Fahrt. Als wir schließlich am Strand auf der anderen Seite der Insel ankamen, standen wir fast direkt vor der Tauchschule.

Nach einem kurzen Frühstück und dem Anprobieren der Ausrüstung fuhren wir schließlich mit einem Longtail-Boot in Richtung Meer, wo wir auf ein größeres Boot umstiegen. Während der 50 minütigen Fahrt zu einem Riff an einer winzigen Insel erklärte mir Cami einige Handzeichen, die Bedienung meiner Ausrüstung und grundsätzliche Verhaltensweisen und Gefahren beim Tauchen.

Nachdem alle anderen Taucher im Wasser waren, ging es schließlich auch für mich als einziger Tauch-Neuling ins Wasser. Ich musste einige Tests durchlaufen, um die wichtigsten Dinge nachweisen zu können. So war meine erste Aufgabe das einlassen von Wasser in die Taucherbrille auf ca. Zwei Meter tiefe, welches ich durch Ausatmen durch die Nase entfernen musste. Kurz nach diesem ersten Test bekam ich etwas Panik, da das Gefühl nur durch den Mund atmen zu können doch sehr ungewohnt war. Ich signalisierte Cami, dass ich nochmal auftauchen möchte und beruhigte mich dort relativ schnell. Als wir wieder abtauchten musste ich mein Atemgerät aus dem Mund nehmen und anschließend wieder einsetzen und das Wasser entfernen, indem ich stark ausatmete (ähnlich wie wenn man einen Schnorchel wieder frei bläst). Danach musste ich noch das Atemgerät rausnehmen und über meine Schulter wegwerfen, sodass ich es mit einer Armbewegung wieder „fangen“ und zum Mund führen konnte. Nachdem ich diese Aufgaben alle abschließen konnte, sind wir einige Minuten durchs Riff getaucht, während Cami für mich das „Boyencing“ übernommen hat (Für alle anderen Nichttaucher: Man hat eine Weste an, in der Luftpolster sind, die man mit Luft aufblasen oder ablassen kann. So und mit dem Ein- und Ausatmen steuert man auf welcher Höhe man ist). Etwas später fühlte ich mich dann auch in der Lage selbst etwas damit zu experimentieren und begann schließlich auch selbst die Luft zuzugeben und abzulassen. Auf das Riff selbst konnte ich ehrlicherweise nicht allzuviel konzentrieren, da ich zu sehr mit der Technik beschäftigt war. An der tiefsten Stelle waren wir auf ca. Sechs Meter, und rauchten dann schließlich am Ende des Tauchgangs wieder auf. Um Booten zu signalisieren, dass jemand dort auftaucht, wurden kleine Boyen mit einer Schnur an die Oberfläche aufgehen gelassen, indem sie mit dem Atemgerät mit Luft gefüllt wurden. Als wir wieder auftauchten, schwammen wir zurück zum Boot und machten eine einstündige Pause.

Schließlich fragte mich Cami, ob ich auch noch den zweiten Tsuchgang mit Ingo gemeinsam absolvieren möchte. Sie machte mir Mut und sagte, dass ich mich sehr gut angestellt hätte. Als sie dann noch sagte, dass wir nur zu dritt tauchen gehen würden, entschied ich mich dafür und freute mich schon sehr darauf. Der zweite Tauchgang war dann auch tatsächlich viel besser, da ich die Technik bereits halbwegs beherrschte und mich mehr auf das Riff konzentrieren konnte. Jetzt kann ich auf jeden Fall die Begeisterung für das Tsuchen verstehen! Obwohl das Riff scheinbar für Ingo nur ganz Okay war, war es für mich wirklich wunderschön, da ich sowas noch nie gesehen habe. Die 45 Minuten verflogen förmlich und ich war sehr stolz als wir auftauchten und mir gesagt wurde, dass ich mich wieder sehr gut angestellt hätte.

Schließlich fuhren wir zurück an Land, wo wir uns schnell auf den Weg zu einer letzten Dusche im Bungalow machten, da unsere Fähre zurück nach Langkawi bereits in weniger als 2 Stunden ablegen würde. Der Prozess des Ausreisens und zur Fähre zu kommen war wieder der gleiche wie bei der Ankunft, sodass wir bereits halbwegs wussten, was auf uns zukam. Auf dem Weg zur Fähre waren wir schließlich doch noch sehr begeistert von Ko Lipe; denn bei Sonnenschein und ohne Sturm war das Wasser wirklich glasklar und erstrahlte in vielen Blautönen passend zum Schneeweißend Sandstrand. Ein Strand wie er auf Postkarten abgedruckt wird!

Auf der Fähre waren wir dann sehr erleichtert, da das Meer glücklicherweise viel ruhiger war, es war sogar so ruhig, dass wir die Fahrt über beide einschliefen und kurz vorm Hafen von Langkhawi wieder aufwachten. Zurück im Gecko Guesthouse machten wir uns wieder etwas frisch und gingen anschließend wieder in die Kalut Bar, um etwas zu essen und ein letztes Mal die Feuershow zu sehen und dabei Bier zu trinken. Als die Bar um 0:00 Uhr schloss, kauften wir uns noch ein paar Bier am Kiosk und tranken sie im Aufenthaltsbereicj des Gecko Guesthouses, während wir uns noch etwas mit Chief unterhielten. Schließlich gingen wir gegen 0:30 Uhr ins Bett, um am nächsten Tag fit für den Flug nach Kuala Lumpur zu sein. Dort würden wir unseren letzten Nachmittag und Abend verbringen, bevor wir Samstag Morgen mit Singapore Air von Kuala Lumpur nach Singspur und anschließend nach Frankfurt zurück nachhause fliegen würden.

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