Malaysia 2022 – Auf eine Tasse Tee in die Cameron Highlands

Die Cameron Highlands sind vor allem für ihre Grünen, mit Tee bepflanzten Hügel bekannt. Es gibt dort mehrere dieser Teeplantagen, wovon aber durch die Monsunzeit zu diesem Zeitpunkt nicht alle besuchbar sind.

Als wir mit dem Bus am Ziel angekommen sind und ausstiegen, bemerkten wir direkt den Temperaturunterschied. War es in Kuala Lumpur noch Heiß und schwül, hier war es kühl und frisch, was ja eigentlich schon vom Namen zu erwarten war. Außerdem war die Umgebung wirklich wunderschön, überall waren grüne Hügel und bewachsene Berge. Wir lasen online von einem sehr gut bewerteten Hostel nur ca. 5 Minuten Fußweg von der Busstation entfernt, in dem wir uns für zwei Nächte einquartierten. Bereits im Gemeinschaftsraum wurde uns klar, warum das Hostel so gut bewertet war. Überall hingen witzige Schilder, der Schlafsaal bestand aus kleinen Zelten, die aus Holztafeln gebaut wurden.

Da es bereits 16 Uhr war bis wir mit ausräumen und duschen fertig waren, entschieden wir uns zunächst einen Plan für den nächsten Tag zu schmieden. Die Hostelleiterin riet uns eine Wanderung auf „Trail 6“ zu machen und so die Teeplantage und die Natur zu erkunden. Auf Rückfrage zu einer geführten Tour, lenkte sie uns immer wieder in Richtung Selbsterkundung, sodass wir den Plan fassten die Wanderung zu machen und anschließend mit einem Roller die restliche Umgebung zu erkunden. Im Hostel lernten wir noch Manu und Jonathan kennen, zwei Deutsche die ebenfalls an diesem Tag eine Wanderung gemacht haben und sehr davon geschwärmt haben. Abends gingen wir dann noch zusammen zu einem Indischen Restaurant essen, den die beiden bereits am Vorabend besucht hatten. Das Essen war wirklich lecker, wurde aber schnell zum Nebenpunkt des Abends, als wir unsere Bedienung Bob kennenlernten. Der 72jährige war wirklich sehr lustig, hatte für jede Situation einen Witz parat und so verbrachten wir den Abend noch bis zur Schließung um 22:00 Uhr dort.

Da Manu und Jonathan am nächsten Vormittag weiter reisten und wir früh morgens zur Wanderung aufbrechen wollten, verabschiedeten wir uns von den beiden und tauschten noch Kontaktdaten aus, da wir uns eventuell bei einer späteren Station unserer Reisen nochmal treffen könnten.

In der Nacht konnte ich nicht besonders viel schlafen, da es relativ warm war und sehr stark und somit auch laut regnete. Durch den starken Regen machte ich mir nachts schon etwas Sorgen, dass die Wanderung ins Wasser fallen könnte, da momentan Monsunzeit war. Am Morgen hörte es aber glücklicherweise auf zu regnen und wir konnten wie geplant um 07:00 Uhr zur Wanderung aufbrechen. Die Wanderung sollte durch den Dschungel auf einen Berg zu einem Strommasten führen, von wo aus man einen schönen Rundumblick haben soll. Von dort aus geht es dann den Berg auf der anderen Seite hinunter ins Tal, wo man schließlich bei einem „Native Village“ und der Teeplantage herauskommt. Der Aufstieg auf den Berg war relativ anstrengend, da man sich immer mal wieder an einer Wurzel oder Baum hochziehen musste. Auch sah man überall, wie die Regenmassen den Trail mit der Zeit immer weiter bearbeitet haben. Es ist immer wieder gewaltig zu sehen, was Regen alles bewirken kann.

Als wir am Strommasten ankamen, hatten wir sehr viel Glück, denn die Wollen brachen genau zu diesem Zeitpunkt über die umliegenden Täler auf, sodass wir tatsächlich den versprochenen Rundumblick genießen konnten.

Beim Abstieg ins Tal verstanden sie schließlich, dass sich der Trail entlang der Strommasten bis zur Teeplantage strecken wird. Durch den Regen war es wirklich sehr rutschig, wodurch es auch nicht ausblieb, dass wir das ein oder andere Mal fielen. Irgendwann wurde es dann nochmal steiler, weshalb jemand einen Schlauch zum Festhalten befestigt hat.

Am Ende des Abstiegs kamen wir dann an einigen Bauern vorbei, die uns freundlich grüßten. Schlussendlich erreichten wir dann die „Bharat“ Teeplantage. Die vielen Grünen Hügel sind wirklich wunderschön anzuschauen! Auf einem Hügel befindet sich ein Teehaus, in dem wir dann noch einen „Teh Tarik“(Schwarztee mit süßer Kondensmilch) und einen Eistee tranken.

Erst nach der Wanderung lasen wir im Lonely Planet Reiseführer, dass dieser Trail 6 zu schwierig sei, um ihn ohne einen Guide zu begehen und er deshalb auf keiner Karte verzeichnet sei. Zum Glück haben wir von ihm durch die Hostelleiterin gehört, denn das war wirklich ein Abenteuer!

Von dort aus mussten wir leider noch ca. 4km entlang der Straße zurück in den Ort wandern, was alles andere als schön oder spannend war. Am Nachmittag liehen wir uns Roller aus um die Gegend nochmal etwas zu erkunden. Glücklicherweise gewöhnte ich mich recht schnell wieder an den Linksverkehr, sodass die Fahrt viel Spaß gemacht hat. Wir schauten uns noch eine Teeplantage an, die jedoch nicht ganz so spektakulär wie Bharat war.

Am Abend aßen wir nochmal bei dem indischen Restaurant und redeten noch ein bisschen mit Bob, bevor wir uns um 21:00 Uhr ins Bett legten. Am nächsten Tag würden wir um 09:00 Uhr mit dem Bus auf die Insel Penang fahren.

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